Seit einigen Wochen muss Sebastian Stempel, Trainer des Siebtligisten Fortuna Bottrop, seine Schützlinge bremsen. Denn seit Bekanntgabe des Erstrunden-Gegners im Niederrheinpokal fiebern Stempels Jungs dem Match gegen Rot-Weiss Essen (Mittwoch, 19.30 Uhr, RevierSport-Liveticker) entgegen.
"Ja, das ist seit Wochen ein großes Gesprächsthema in der Kabine. Ich habe den Jungs aber gesagt, dass das Spiel noch weit weg ist und wir uns auf die Ligaaufgaben konzentrieren müssen. Und nun steht der große Tag bevor", erzählt Stempel.
Die Aufgaben in der Bezirksliga Staffel 8 am Niederrhein hat die Fortuna bislang sehr gut gemeistert. Zehn Punkte stehen nach fünf Spieltagen zu Buche. "Wir sind voll im Soll und gut drauf", betont Stempel.
Ich hege auch keine Antipathie gegen Rot-Weiss Essen oder so einen Quatsch. Im Gegenteil: ich liebe solche Vereine. Von mir aus sollten Schalke und RWE in einer Liga spielen und Jahr für Jahr sich tolle Derbys liefern.
Sebastian Stempel
Doch reicht die gute Form auch, um Rot-Weiss Essen, das nach dem Drittligisten MSV Duisburg wohl Favorit auf den Niederrheinpokal-Sieg ist, zu ärgern? "Wir sind jetzt auch keine Spinner. Aber träumen darf jeder Sportler. Wir wollen jedes Spiel gewinnen. Wir wollen einfach unser Bestes geben, das Spiel irgendwo auch genießen und uns als Mannschaft sowie den Klub Fortuna Bottrop gut verkaufen", erklärt der 42-jährige Servicemitarbeiter einer Firma für Medizintechnik.
Bis zu 1500 Fans werden auf der Sportanlage am Rheinbaben erwartet. "RWE zieht einfach und ist eine große Nummer hier in Bottrop. Es gibt viele RWE-Fans", sagt Stempel. Stempel selbst ist dagegen Schalke-Anhänger. "Aber kein Besessener", unterstreicht er. "Ich hege auch keine Antipathie gegen Rot-Weiss Essen oder so einen Quatsch. Im Gegenteil: ich liebe solche Vereine. Von mir aus sollten Schalke und RWE in einer Liga spielen und Jahr für Jahr sich tolle Derbys liefern", meint Stempel.
Stempel kritisiert die Stadt-Rivalen Rhenania und VfB
Nach dem RWE-Spiel steht auch für die Fortuna ein tolles Stadtderby an. Der VfB Bottrop, selbsternannter Aufstiegsfavorit mit dem nötigen Kleingeld in der Tasche, kommt dann zum Rheinbaben. Der VfB lieferte sich schon kurz vor Saisonbeginn mit Rhenania Bottrop, einem weiteren Lokalrivalen der Fortuna, einen Kampf auf dem Transfermarkt. Der Verlierer dabei: die Fortuna.
"Rhenania hat uns unseren Kapitän Thilo Grollmann weggeschnappt. Kurz zuvor haben sie uns auch Kevin Wenderdel genommen. Beide wurden mit Amateurverträgen ausgestattet. Ich finde das ein großes Unding. Das hat nichts mehr mit Amateurfußball und Fairplay zu tun. Umso stolzer bin ich auf unseren Kader, der das aktuell sehr gut meistert. Denn diese beiden genannten Jungs waren für die Saison fest eingeplant. Da haben wir aber die Rechnung ohne Rhenania gemacht", kritisiert Stempel.